2017-10-11

Weihnachtsgeschenketipp 2017 Nr. 1: Victorinox Messerschärfer to go!

Seit ich in diesem Ostteil dieser Stadt wohne, habe ich die Märkte im Westteil etwas vernachlässigt. Daran gibt es nichts zu leugnen. Im Sommer war ich mit der weltbesten Freundin und dem Hund mal wieder auf dem Winterfeldtmarkt am Winterfeldtplatz (U-Bahnhof Nollendorfplatz, Schöneberg). Sie freute sich auf einen Honigverkäufer, der gar nicht da war. Und ich war einfach nur gucken, riechen, schmecken. Im Vergleich zu früheren Zeiten, also vor Mauerfall, empfand ich den Markt vom Besucherstrom her – nennen wir es – ausgedünnt. Natürlich waren auch übliche Sommerlücken bei den Ständen zu beobachten. Ich hatte ein Brötchen mit 'nem Matjes und wir kauften und kauften.

Stunden später – es ist nicht nur das eigene über den Markt schlendern, da ist ja noch der Hund, den 70 Prozent aller Marktbesucher anhimmeln, begucken und um Rassenbestimmung erfragen, als uns dann auch ihre eigenen Hundegeschichten erzählen, Sherlock ist das Protomodell eines Kommunikationmultiplikators – kamen wir auf dem Rückweg am Messerstand vorbei und ließen uns von dem Messerverkäufer Geschichten in den Bauch erzählen und uns von ihm (von seiner Frau) Minzstengel schenken.

Wir lernten, dass mein Opinel-Klappmesser noch das richtige Opinel-Klappmesser sei, weil's nämlich rostet. Denn Messer die rosten, die bleiben immmer scharf. Ich habe keine Ahnung, ob das stimmt. Aber dieser Mann – und er scheint mir da ganz gut Ahnung haben – schwört auf rostende Messer. Wobei es weniger darum geht, dass die Messer wirklich rosten sollen. Das natürlich nicht bei guter Pflege. Aber an sich sollte man die Rostkompetenz durchaus als Qualitätsmerkmal erachten, gab er uns auf dem Weg in die allumfassende Messerweisheit mit. So oder so: der Mann ist toll, man kann ihm Löcher in den Bauch fragen. Ein echtes Verkaufstalent.

Dann lag da auf seinem Tisch auf dem neben vielen schönen Messern auch diverse medizinische Instrumente dem Platzregen trotzten, ein kurzes schwarzes Ding. So eines:



Wollte ich natürlich wissen, was die Schweizer da für uns gebastelt haben und es stellte sich heraus, dass es sich hierbei um einen Miniatur-Wetzstahl handelte. Einen Messerschärfer to go! Einer für die Hemdtasche. Oder Damenhandtasche. Er erklärte uns das Ding. Wir fanden das lustig und jeder von uns gönnte sich einen. 10,— Euro. Schnäppchen – alleine nur für den Spaß.



Bei nächsten Treffen die zögerliche Nachfrage von der weltbesten Freundin, ob ich den Wetzstahl schon einmal ausprobiert hätte, was ich bejahte – und schwups waren wir mittendrinnen in unseren Lobgesängen: Wie praktisch das Ding sei, wie dermaßen scharf die Messer damit würden. Mit welcher Begeisterung sie gleich alle ihre Messer durch geschliffen hätte und wie schön meine Messer jetzt durch die Tomaten sausen würden – und wie viele wir davon noch nachkaufen müssten und sie XYZ schenken müssten. Wie toll. Wie praktisch. Wie großartig!



Schlussendlich ist ein Wetzstahl ein Wetzstahl. Aber dieser hier macht wirklich Spaß. Für den Rauhschliff steckt man den Schleifstein umgekehrt an die Hülle, so dass er sich von ca. 12 auf 23 Zentimeter verlängert und zieht das Messer mit der Klinge
im flachen Winkel am Schleifstein entlang.



Für den Feinschliff wird die Klinge oben am Keramikplättchen entlang gezogen.



In der Rille mitten im Schleifstein kann man zusätzlich prima Scheren schärfen.



Der Dual-Messerschärfer wiegt 40 Gramm.

Sehr sicher werden professionelle Küche über dieses Miniatur-Gadget lachen – oder vielleicht doch über die Qualität der Schärfe der Messer staunen. Vor allem aber wer zum Beispiel gerne in Ferienwohnungen Urlaub, auf dem Hausboot, im Campingmobil macht, im Gartenhäuschen lebt und daher weiß, was es heißt, sich dort mit günstigen und meist kaum zu nutzenden unscharfen Messern in deren Küchen abzuplagen, der hat mit diesem Bonsai-Wetzstahl den perfekten Ferienbegleiter.

Und Ihr jetzt für solche Leute das perfekte Weihnachtsgeschenk.

Auf dem Winterfeld Markt in Berlin steht der Händler linksseitig vor der Kirche (Nollendorfplatz im Rücken). Dort kostet der Victorinox Dual Messerschleifer 10,— Euro. Empfohlener Preis bei Victorinox (hier mit Bedienvideos) 11,— Euro.

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Super Empfehlung, Danke. Der Winterfeldtmarkt krankt an den Touristen. ich wohne direkt am Platz. Mir scheint es, dass immer weniger "Einheimische" den Markt aufsuchen, also regelmäßige Besucher. Die "Fülle" schwankt dann entsprechend des Wetters und des Touristenandrangs. Dementsprechend hat sich das Angebot auch in den letzten jahren angepasst. Mehr "Kleinkram", Klamotten und Convenience-Food, weniger Markt.

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